Ehemalige Obermühle und Untermühle
Bei den beiden Wassermühlen in unserem Ort ist hervorzuheben, dass es sich bei der Ober- und der Untermühle um zwei der ehemals ältesten Mühlenstandorte in unserer Region handelt. Bereits im Jahr 1505 sind Besitznahmen nachgewiesen. Leider sind beide Bauwerke heute nicht mehr vorhanden.
Natürlich waren beide Mühlen dank der nahe Dobra vorhandenen günstigen Wasservorkommen entstanden. Bohrungen bewiesen, dass früher bereits ein unregulierter Wasserverlauf, die „Lache“, vorhanden war. Um die Wasserführung in eine geregelte, für die Mühlen nutzbare Bahn zu bringen, machten sich erhebliche Aufschüttungen und Befestigungen notwendig, bevor das noch heute ersichtliche Mühlgrabensystem entstanden war.
Es ist überliefert, dass zur Erreichung der notwendigen Dichtigkeit im regulierten Grabensystem teilweise Lehmschichten in Grabensohlen und -böschungen eingebaut wurden. Der Bau mehrerer Stauwerke und Umfluter erlaubten es, der Überschwemmungsgefahr entgegentreten zu können. Es haben also findige Bürger schon zu frühen Zeiten verstanden, sich die Wasserkraft nutzbar zu machen.
In den Mühlen wurde Getreide gemahlen und Futtermittel hergestellt. Ein Sägegatter befand sich jeweils unmittelbar am „oberschlächtigen“, d. h. von oben über eine Zulaufgerinne beaufschlagten Wasserrad. In der Untermühle gab es zudem eine Ölschlagmühle.
Die Besitzer der beiden Mühlen wechselten mehrfach. Natürlich gab es zwischen Obermüller und Untermüller auch Zwistigkeiten, insbesondere wenn der Obermüller das Wasser staute und damit vor dem Untermüller zurückhielt. Geschäft und Konkurrenz spielten schon immer eine Rolle.
Mit Beginn des zweiten Weltkrieges wurde der Betrieb beider Mühlen eingestellt. Die Baulichkeiten waren durch Witterungseinflüsse und unterbliebene Werterhaltung erheblich dem Verfall preisgegeben. Die Untermühle wurde im Laufe der Zeit wohnwirtschaftlich umgebaut. Die Obermühle brannte 1998 ab. Erhalten werden konnten Teile des Tauhauses, welche unweit vom Objekt wiederaufgebaut wurden.