Historisches Fachwerkhaus
Das wahrscheinlich älteste Bauerngehöft des Ortes liegt in der Dorstraße Nr. 13. Frühere heimatkundliche Aufzeichnungen widmen sich dem ehemaligen Gebäudeensemble, von dem noch das Wohnhaus als jüngstes Gebäude, errichtet 1801, erhalten ist.
Im Heimatkalender des Kreises Liebenwerda von 1935 und den Dobraer Chronikblättern von 1884 heißt es, dass das Gehöft als slawische Anlage bezeichnet werden kann. Folgende Eigenschaften sprechen dafür: das Wohnhaus liegt weit von der Straße zurück, der Hof ist von der Straße nur durch einen leichten Zaun abgeschlossen und es existiert(e) ein Torhaus hinter dem Wohnhaus mit Ställen, Vorratsräumen und Futterböden sowie einer Durchfahrt zu den Scheunen am anderen Grundstücksende.
Die Außenwände des Fachwerkhauses waren ehemals mit einem Lehm-Stroh-Gemisch ausgefacht. Zum Schutz der Bausubstanz wurden die Wände verbrettert. Einzige Ausnahme war die Küche. Diese war vollständig mit Mauerwerk umgeben. Das Fachwerk ruht auf einen Sockel aus Findlingen. Im Inneren ist der im Wohnzimmer bis zur Decke reichende Leuchtkamin hervorzuheben. Die Innenwände waren mit Einkratzungen von Wellenlinien im Lehmputz versehen.
Alles in allem spiegelt die Größe des Hauses, der Auszugswohnung und des Gehöfts mit den zugehörigen land- und forstwirtschaftlichen Flächen die Stellung des Bauern im Dorf wieder. Es handelte sich um einen Mittelbauern, wie es nur fünf Familien in Dobra gab.
Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude war zu Beginn der 1980er Jahre arg mitgenommen und dem Abriss geweiht. Im Jahr 1988 fand sich ein neuer Eigentümer, der Anfang der 1990er Jahre in Eigenleistung das Haus entkernte und Stück für Stück denkmalsnah wieder aufbaute.